Casting Study: Zweiteiliges Gehäuse
Als Black & Decker beschlossen, einen neuen Handheftautomat auf den Markt zu bringen, Entwickler und Ingenieure mussten ganz von vorne anfangen. Ihr Ziel war es, Effizienz, Einfachheit und Ergonomie in das neue Werkzeug zu integrieren. Das Ergebnis war ein radikales Design, bei dem der Griffdrehpunkt von der Vorder- zur Rückseite des Automaten verschoben wird. All diese Änderungen werden von einem zweiteiligen Gehäuse bewerkstelligt. Bei der Entwicklung des Gehäuses strebten die Ingenieure danach, ganz bestimmte Ziele zu erreichen. Da konkurrenzfähige Handhefter aus Stahl hergestellt werden, sollte das neue Design sich ähnlich anfühlen und eine vergleichbare Beschaffenheit aufweisen. Aus diesem Grunde kam ein Kunststoffgehäuse nicht in Frage. Das Design sollte auch leicht zu bedienen sein, was gleichbedeutend mit weniger Teilen ist. Damit die hohe Anzahl von Teilen bei herkömmlichen Heftern verringert wird, war ein Gehäuse mit einem hohen Detailierungsgrad erforderlich. Nach Ansicht der Ingenieure von B*D sollte das Gerät gute Nutzeigenschaften und Stoßfestigkeit aufweisen. Zu guter Letzt war eine ansprechende funktionale Oberflächenqualität erforderlich, damit das Gerät beim Verbraucher gut ankommt. Die Leichtmetalle Aluminium und Magnesium schieden aus funktionalen Gründen aus. Aluminiumguss besitzt nicht die erforderliche Formgenauigkeit. Bei Magnesium waren zwar die Detailierung und Präzision vorhanden, jedoch nicht Stoßfestigkeit. Das führte die Entwickler zum Zinkguss.
Das endmaßnahe zweiteilige Druckgussgehäuse erfüllt alle mechanischen, funktionalen und oberflächenbezogenen Voraussetzungen. Neben der Funktion als Gehäuse werden mit den beiden Gusshälften die Hebeldrehpunkte, Federbefestigungspunkte, Kurvenflächen, Hefterführungen und Vorschubführungen bereitgestellt. Aufgrund des neuen Schussmechanismus und den vergossenen Details des Gehäuses sowie der Kombinationsfunktionen besitzt der Hefter vom Typ PowerShot 50 Prozent weniger Teile als das führende Modell der Konkurrenz. Durch das Gussverfahren konnte der Hefter auch gestylt werden. Da der Heftautomat PowerShot nicht durch die Grenzen des Prägedesigns eingeschränkt ist, weist er Konturlinien und zeitgemäßes Styling auf. Die Duktilität von Zink ist ein weiterer Vorteil nach dem Zusammenbau. Das Gehäuse wird durch kleeblattförmige Blechschrauben zusammen gehalten. Diese Schrauben nutzen den Werkstofffluss von Zink, der als Anschlag für das Kleeblattprofil wirkt und die Schraube am Lockern hindern.